Freitag, 28. Mai 2010

Heikles Thema

Aufgrund einiger in den letzten Tagen geführter Gespräche und vielen Gedanken ein Blog-Eintrag zum Thema Kinderbilder und Internet. (für Kommentare, eure Sicht der Dinge, wäre ich hier sehr dankbar)

Wie ihr vielleicht wisst, fotografiere ich seit einiger Zeit. Und erhebe den Anspruch, in irgendeiner Weise künstlerische Bilder zu erstellen.

Dass ich mein Kind weder im Röckchen, noch in Badekleidung ins Internet stelle und niemals im Zusammenhang mit richtigem Namen, Wohnort etc., versteht sich von selbst. Aber irgendwann kam, angeregt durch den Kommentar einer anderen Mutter in einem Fotografie-Forum, die Frage auf "Reichen Pädophilen auch künstlerische Portraits, um die kranke Phantasie anzuheizen?"
Und die Antwort: Ich weiß es nicht. Vermutlich gibt’s Menschen, die krank genug sind, selbst das anregend zu finden. Und selbstverständlich will ich nicht, dass mein Kind da als Vorlage herhalten muss.

Hier fängt für mich allerdings das Aber an: Inwiefern kann ich so etwas ausschließen und in wie weit muss ich unser Leben zensieren, um unbestimmte Gefahren fern zu halten?
Ich hab‘ mir hier wirklich lange Gedanken gemacht, Bilder von anderen Fotografinnen (durchaus ernstzunehmende Frauen, mit hohem künstlerischem Anspruch und Bildern ihrer Kinder im Portfolio) angeschaut und komme für mich zu dem Schluss, dass ich natürlich weiterhin vorsichtig bin (ergo keine Namen nenne, keine Infos zum genauen Wohnort oder unserem Leben etc., und selbstverständlich keine Ganzkörper-Aufnahmen…), aber verhindern kann ich es doch sowieso nicht. Um vollständig zu verhindern, dass mein Kind Projektionsfläche für kranke Gedanken wird, müsste ich uns doch einschließen.

Vielleicht ist der Nachbar pädophil, vielleicht der Praktikant im Kindergarten oder der Herr im Schwimmbad. Der im Schuhladen oder der spätere Lehrer. (nein, den Pastor kann ich ausschließen, wir sind nicht religiös *g*)

Ich finde es furchtbar, dass man sich über so etwas überhaupt Gedanken machen muss und diese Übermacht der Abartigkeit und die damit verbundene Hilflosigkeit regen mich auf. Aber ich hab' auch keine Lust, unser Leben aus einer diffusen Angst heraus, irgendjemand könnte die Kinderportraits für seine kranke Phantasie missbrauchen, komplett zu zensieren.

Also: Ich zeige ab und zu Kinderportraits meiner Tochter auf einer Webseite für Fotografie, um von anderen Rückmeldungen zu den Bildern (Qualität, Bildaufbau, Bearbeitung etc.) zu erhalten. Die Bilder sind meist in s/w, immer mit einem gewissen künstlerischen Anspruch.

Kann man das? Sollte man das nicht? Was sagt ihr?

Und selbstverständlich verstehe ich auch, wenn jemand das nicht möchte, vielleicht sogar aufgrund selbst erlebter Vorfälle bzw. Vorfällen im Bekanntenkreis - ich versuche lediglich, meinen Standpunkt dazu zu finden.

Bücherdingens


Paul Auster, Joachim A. Frank
Stadt aus Glas. SZ-Bibliothek Band 6

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