Gedanken

Mittwoch, 21. April 2010

Verwicklungen

Alternativtitel: Beobachtungen. Ohne Zusammenhang, nur Gedanken.

Manchmal ist es ja merkwürdig. Man trifft Menschen und findet die toll und hätte gern mehr von diesen Menschen im eigenen Leben. Manchmal verliert man sich aus den Augen und merkt erst viel später, wie wertvoll dieser andere Mensch eigentlich war. Manchmal ist es dann zu spät, manchmal auch einfach der falsche Zeitpunkt, manchmal alles zusammen oder eines bedingt durchs andere.

Und diese Menschen wiederum haben die gleichen Gedanken – nur andere Menschen betreffend.

Wäre interessant, hier mal einen Verwicklungsstammbaum anzufertigen.

(manchmal passt aber auch alles - man sollte das mal mehr würdigen, irgendwie...)

Das Leben ist ein komisches.

Samstag, 17. April 2010

Die Zeit und das Drumherum - Gedanken

Ist euch schon mal aufgefallen, wie schön der Mond heute aussieht?

Und das Wissen, dass auf der anderen Halbkugel gerade helllichter Tag ist (juhuuuu – ein Wort mit drei L!) – es gibt ja so Momente, in denen mich das sprachlos macht und ein bisschen innehalten lässt. Aber das ist dann ja auch eher so ein Rotwein-Bis-Morgens-Um-5-Auf-Einer-Decke-Am-Flussufer-Diskutier-Thema.

Außerdem durchs Fenster die paarundachtzigjährige Nachbarin beobachtet, wie sie sich im rosa Nachthemd an den Küchentisch setzte und ihre Medikamente einnahm.
Aber Gedanken übers Älterwerden mache ich mir schon seit einigen Wochen. Keine großen, keine wichtigen Gedanken, aber immer mal wieder da.

Jetzt kommen wieder jene welche, die sagen „Man ist immer so alt, wie man sich fühlt“ ... aber so ganz stimmt das nicht. Klar kann _ich_ leben wie ich will und mich fühlen wie ich will und machen, was ich will (na, das eher nicht – ich mache eher, was das Schnuffelkind fordert *g*) – aber das ändert noch nicht, dass viele Menschen um einen herum älter werden, auch im Kopf. Früher war vieles so einfach – kommste hierundhier hin mit, machen wir diesundjenes, wir telefonieren, wenn’s uns passt… was weiß ich. Heute ist das oft so „Oh, muss ich meine Frau/Freundin … bzw. meinen Mann/Freund fragen“ oder „Nee, gehtnichwegenisnich…darfichnich.“ Urgh! Oder (und da nehme ich mich jetzt mal nicht aus *g*) „Nee, geht nicht, mein Kind hat dies und jenes und hier und da muss es ins Bett / ausruhen / essen / aufs Klo…“
Es ist alles so - viel komplizierter geworden. Nicht schlechter – nur eben so – anders. Innerhalb von nur drei oder vier Jahren. Wow! Wenn das in dem Tempo weitergeht – holladieWaldfeeundso. Aber in drei bis zehn Jahren sind die ja sowieso alle wieder geschieden bzw. Eltern von großen, selbständigen Kindern und dann – hrhr! ;o)



Und jetzt darf man ja Mia. blöd finden wie man will (ich mag die auch nicht), aber dieses Lied passt gerade wie die Faust auf's Auge oder so ähnlich.

Mia. - Sonne

Donnerstag, 15. April 2010

Ein Stück des Weges gemeinsam...

Alle Menschen sollten wie Kinder sein.
Gestern, als ich mit meinem des Schnuffelkindes Dreirad unterwegs war (also, ich hinter dem Dreirad, an der Schubstange, nicht _auf_ dem Dreirad, ne?) um das Schnuffelkind aus der KiTa abzuholen, kam ein Junge auf mich zu. Geschätzte 8 Jahre alt. Mit einer riesigen Zahnlücke im Frontbereich (also der 1-Einser und der 2-Einser haben gefehlt), einem blauen Pulli und einem roten Basecap. Und mit einer Spielzeugpistole – in rot-lila. Ganz unvermittelt hat er drauf los gequasselt – dass er in die 1. Klasse geht und 6 Jahre alt ist, ihn aber alle älter schätzen. Dass er die Pistole gerade eben neu geschenkt bekam und sie deshalb seinem besten Freund noch nicht ausleihen will – erst morgen – solange soll der beste Freund noch mit dem Schwert gegen ihn kämpfen. Dass er gerade auf dem Weg ist, den besten Freund abzuholen – aber er kann ruhig auch den gleichen Weg gehen wie ich. Da kommt er auch dorthin, das dauert nur ein ganz kleines bisschen länger als so.

Wir haben uns ein wenig unterhalten und als ich ihn darauf aufmerksam machte, wie gut die Pistole farblich zu seinem Käppi passt, hat er sich gefreut wie ein Schneekönig. Er kam dann noch bis zum Kindergarten mit und winkte mir zum Abschied, dann bog er an der Kreuzung ab und war weg.

Und ich stelle mir gerade vor, wie es wohl wäre, wenn wir alle ohne Erwartungen und ohne Angst vor Ablehnung oder Abneigung aufeinander zu und ein Stück Weg gemeinsam gingen… Hier und da ein bisschen erzählen, dann weiter gehen (oder bleiben... oder wiederkommen... je nachdem eben) … wie das wohl wäre?

Dienstag, 6. April 2010

And we go... (duduuudidubdub)

Projekt „Honesty“ fortgeführt und Dinge „in Ehrlichkeit“ (wie das Kind jetzt sagen würde) gesagt, die ich lange vor mir her geschoben habe. Irgendwie ist ja nie der richtige Zeitpunkt – von daher – kann der richtige Zeitpunkt eigentlich auch irgendwie immer sein.

Der richtige Zeitpunkt etwas zu beginnen, ist eine Sache. Der, etwas zu beenden, die andere.

Der richtige Zeitpunkt ein Gefühl zu beenden, ist aber anscheinend irgendwie nie und nimmer nicht. Und manchmal frage ich mich, ob er das denn überhaupt muss – irgendwann _sein_. Vielleicht ist es hart zu akzeptieren, dass es Dinge gibt, die einen ein Leben lang begleiten werden. Aber dieses Verdrängungsding, jetzt mal ganz ehrlich und unter uns und so, das ist doch auch Scheiße. Und funktioniert nicht. Und tut doch nur weh… Die andere Variante schmerzt vielleicht ähnlich – ist aber wenigstens ehrlich.

Ja, es tut verdammt weh. Und ja, der Typ fehlt mir. Sehr. Aber hey – ist halt so. *Schultern zuck* Was soll ich mich jetzt die nächsten drei Jahre damit beschäftigen, das klein zu reden? Kann ick doch ooch zugeben und annehmen und all so Sachen. Zumindest klingt das logisch – für mich. Und vielleicht tut’s dann auch irgendwann weniger weh – von selbst und so.

Hach – also manchmal – wäre es doch schön, man wäre weniger gedankendingsundso. „Aber wir werden unser Leben auch mit Kopf überleben“ sagte der Typ mal. Hatte er Recht, schätze ich.

Samstag, 27. März 2010

"Cause I'm free as a bee

... flying over the trees..."

(Jaja, das Lena Meyer-Landrut-Lied - das macht das Hirn ganz matschig!)

Aber manchmal - kann es wirklich ähnlich befreiend sein, einfach mal die Fakten auf den Tisch zu knallen. (Den weltgrößten Dank hier an den weltbesten Mutmacher ) Was der Gegenüber dann damit macht, ist fast schon egal.
Manchmal redet man Monate oder auch Jahre lang um den heißen Brei herum, sagt Dinge, ganz vage, die man anschließend wieder zurück nimmt, um sich nicht lächerlich zu machen, um nicht allzu viel von der eigenen Gefühlswelt preiszugeben. Aber heyheeey - welch Erkenntnis: Das bringt ja gar nix.
Raus damit, ganz laut und deutlich. Und schon multipliziert sich die gute Laune mit etwa 100xπ. Mindestens.
Was der Typ darüber denkt? Ist fast schon egal. ICH fühle mich jedenfalls besser. Deutlich... :-)

Mittwoch, 17. März 2010

Frühling

Mit "Mr. Curiosity" im Ohr, einem rot-silbernen Dreirad vor mir und der Sonne im Rücken hab' ich mich heute Nachmittag auf den Weg gemacht, die Krümelkekseline von der KiTa abzuholen.
Erstaunlich, wie viele Gedanken einem da so durch den Kopf gehen können.
Der eine, welcher hängen blieb: Egal, wie (und ob) all das nun weiter geht - diese Erinnerungen sind da und bleiben und zaubern mir teilweise ein Lächeln aufs Gesicht und keiner kann mir das nehmen. Ja. So ist das. Manchmal. :-)

Donnerstag, 4. Februar 2010

Der rote Luftballon

Mit Marianne Faithfull im Ohr durchs Wohnzimmer laufend fällt mir der rote Luftballon meiner Tochter vor die Füße. Diesen Ballon durch die Luft wirbelnd denke ich, dass manches nicht verschwindet, nur weil man sich wahrhaftig redlich bemüht, nicht mehr daran zu denken. Es fällt doch immer wieder auf einen herab, zu schwer, um allein zu fliegen. So, wie der rote Luftballon.

Montag, 1. Februar 2010

Vermutungen. Zu traurig um traurig zu sein.

Als psychisch gesunder Mensch (im klinischen Sinne, denn wer ist schon wirklich so ganz wahrhaftig "gesund" im Kopf?) stellt man sich Depressionen, glaube ich, oft ein wenig so vor, als wären da zu viele Gedanken, zu viel Unüberwindbares, zu viele Emotionen. Als ein Verschließen aller Türen aus Überforderungsgründen. Als Flucht vor zu vielen Ängsten, vor zu viel Traurigkeit. Und vielleicht wären hier gut gemeinte Ratschläge wie "Du musst dich ablenken!", "Du musst mal wieder raus, wieder auf andere Gedanken kommen!" auch wirklich hilfreich. Vielleicht brächte es etwas, Betroffene zum Kaffee einzuladen und aufmerksam zu machen auf all das, was um sie herum geschieht.
Aber wahrscheinlich ist das gar nicht so. Vielleicht ist Depression dieses Tier mit dem großen, grauen Schlund. Das Monster, das alles schluckt, was an Eindrücken und Emotionen zu Betroffenen vorzudringen versucht.
Vielleicht schluckt es das Geräusch von fallendem Schnee ebenso wie den Duft frischer Blumen, vielleicht kann es Lachen und Tränen den riesigen Rachen herunter spülen. Dafür sorgen, dass jegliche Gefühlsregung absorbiert wird und nichts bleibt außer einem "Ich muss hier weg, ich muss hier raus"-Gefühl.
Vielleicht ist es das, ja.
Vielleicht ist das aber auch nur der Versuch zu verstehen von einer, die nur die Gegenseite, nur ein "zu viel" an Emotionen kennt...
Wenn's doch nur mal einer wirklich erklären könnte. Ich würde so gerne verstehen - die Mutter, den besten Freund... all die anderen.
#hach

Donnerstag, 21. Januar 2010

Jammerinchen

Am Ende ist es ja doch so: Alles bleibt, wo es immer war und sein wird und Ablenkung funktioniert sowieso nur zeitweise.
Stellt man sich das Herz als Sieb vor und versucht, die Löcher mit Stroh zu stopfen, kann das nicht von Dauer sein.
Vielleicht weint man manchmal ja auch nur, weil das Herz überläuft.
Weltschmerztag.
(sonst aber alles ok hier ;) )

Montag, 11. Januar 2010

Der leise Abschied

Manche Menschen sind laut, manchmal fordernd, manchmal aufdringlich. Meist sind sie mittendrin statt nur dabei und parfümieren sich einen Tick zu duftig. Sie setzen sich im Bus ganz nach vorn um dem Fahrer, unüberhörbar auch für alle anderen, die eigene Lebensgeschichte zu erzählen und beschweren sich bei der Küche, wenn der Kaffee zu kalt war.
Andere sind leise, vielleicht lieber eine Minute zu lange still, anstatt das Falsche zu sagen. Hören zu, warten ab und essen im Restaurant auch mal Kartoffelpüree statt der bestellten Bratkartoffeln. Um nicht aufzufallen und keine Umstände zu machen.

Was im Leben seine Gültigkeit hat, scheint sich im natürlichen Tod zu wiederholen. Die einen sterben laut und dramatisch, ganz plötzlich und unerwartet, an den großen Krankheiten. Sie sind tapfer oder traurig, leidend oder stoisch, sie wehren sich oder ertragen, warten, harren aus. Aber sie sind. Sie sind, bis sie irgendwann nicht mehr sind, von einem Tag auf den anderen.

Der leise Tod geht anders. Die Menschen sterben nicht, sie verblassen einfach. Sie werden immer leiser, die Stimmen vogelgleich, die Haut heller und porzellanähnlicher. Sie werden immer kleiner und dünner, sprechen vielleicht etwas weniger. Ziehen sich jeden Tag ein Stückchen mehr zurück und wenn man sie streichelt, spürt man jeden Knochen unter der Pergamentpapierhaut. Sie atmen flacher. Sie scheinen jeden Tag ein Stück weniger von dieser Welt verbrauchen zu wollen. Weniger Wasser, weniger Nahrung, weniger Luft.
Sie verblassen wie ein Regenbogen. Und so richtig merkt man es nicht. Man kann diesen stetigen Prozess mit den Augen nicht verfolgen, das ist so unmöglich wie das Gras wachsen zu sehen. Man hält nur manchmal inne und denkt „Oh, schon wieder weniger“. Und genauso wie dieser Regenbogen verblasst, entschwinden diese Menschen ins Nirgendwo.
Einem Blick aus solchen Augen standzuhalten ist ... jedenfalls nicht leicht.

Bücherdingens


Paul Auster, Joachim A. Frank
Stadt aus Glas. SZ-Bibliothek Band 6

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