Mittwoch, 5. Mai 2010

Jürgen Domian – Der Tag an dem die Sonne verschwand

Der Klappentext:

Allein im Universum

»Wenn ich jetzt nicht zu schreiben beginne, werde ich irrsinnig. Heute ist bereits der neunundzwanzigste Tag ... Seit knapp einem Monat gibt es keine Sonne mehr, keine Lebewesen, keine Geräusche.«

Ein Mann sitzt Mitte Juli in seiner Altbauwohnung am Fenster und genießt den Jahrhundertsommer. Plötzlich verdunkelt sich der Himmel, es beginnt sintflutartig zu regnen und die Temperatur fällt. Tagelang schneit es. Als der Mann seine Wohnung verlässt, stellt er fest, dass niemand mehr da ist. Er ist der letzte Mensch auf Erden.

Jürgen Domian ist Deutschlands bekanntester Nachttalker, der seit zwölf Jahren auf Radio Eins Live und im WDR Fernsehen seine Kultsendung "Domian" moderiert.

Hauptschauplätze:
Eine Stadt, irgendwo. Eine Wohnung mit Balkon, Miethaus. Wobei der Hauptschauplatz hier vermutlich im Kopf des Protagonisten zu suchen ist. Das Buch lebt auch von dessen Erinnerungen und Selbstreflexionen.

Mein Eindruck:
Der erste Eindruck ging in die Richtung „Huch, ich wusste gar nicht, dass der auch schreiben kann!?“ – hier war ich durchaus positiv überrascht. Domian schreibt (entgegen meiner Erwartungen, muss ich gestehen) sehr eingänglich, kurzweilig, spannend – und profitiert hier sehr von seinen Erfahrungen als Talkmaster. Die Erinnerungen des Protagonisten sind teilweise erschreckend, teilweise beklemmend, aber wirken zu keinem Zeitpunkt konstruiert oder überspannt. Im Bereich der Unterhaltungsliteratur ist mir noch kein Buch begegnet, das gleichzeitig so fesselt und doch voller leiser Töne steckt . Ich bin sehr angetan.

Empfehlung:
Lesen!

Dazu passt:
Hochprozentiges. (Stilecht vermutlich Whiskey, Gin, guter Wodka…)

Fazit:
Mag ich! Anfangs war ich skeptisch, anschließend positiv überrascht. So herum verhält sich das bei mir selten. ;o)

Gedanken (in Schnipseln, oder Fetzen, wie Sie’s gern hätten)

- Als ich eben auf der Terrasse war, lief ein Igel seelenruhig an mir vorbei. Was sucht der eigentlich da auf der Wiese? Würmchen? Und kann der mich sehen? Wenn ja, hat der mich angeschaut. Ganz sicher. ;-)

- Telefonat mit der Mutter geführt.
„Hallo. Nicht, dass du dich wunderst. Ich wurde von der Kur verlegt in die psychiatrische Klinik soundso.“
„Aha.“
„Na, ja, nicht, dass du dir Sorgen machst.“
„Sollte ich das? Erwartest du das?“
„Na, ja, nein. Oder vielleicht doch.“
„Mama, so leid’s mir tut, ich hab' jetzt andere Sorgen. Und du erwartest nicht wirklich, dass mir das leid tut? Du hast letztens selbst noch gesagt, dass dir alles egal ist – uns eingeschlossen. Was, verdammt, erwartest du jetzt von mir? Du hast’s in den letzten Wochen auch nicht für nötig befunden, dich mal zu melden. Es sei denn, du wolltest was … Hat dich doch auch nicht interessiert, wie es uns geht. Das tut’s doch schon lange nicht mehr…“
„Na, ja. Ich ruf dich alle zwei Tage mal an, ja? Und sei nicht allzu sauer auf mich…“
„Mama, ich bin nicht sauer. Das ist dein Ding und es geht mich nichts an…“
„Ja, sei nicht sauer. Ich ruf‘ übermorgen wieder an.“
„Ich bin nicht sauer, warum sollte ich auch? Dann mach’s mal gut…“
„Ja, tschüss. Und bitte sei mir nicht böse…“
„Ja, bis dann.“
Örks! Manchmal frage ich mich, welcher Teil von mir da echt ist und welcher nur Abwehrhaltung. Und es tut mir leid, sie so abblocken zu müssen, aber ich kann das auch nicht. Nicht mehr. Ich hab‘ keine Nerven mehr übrig, mich von ihr runter ziehen zu lassen. Hat ja doch alles keinen Sinn…

- CD vom letzten Sommer passt immer noch. All-Time-Favorite derzeit: Slut – Better Living. Hach.

- Gedanken über Freundeskreis gemacht. Dass der harte Kern gleich bleibt ist klar. Sonst ändert sich das aber kontinuierlich. Ich gehöre nicht zu denen, deren Freundeskreis über Jahre konstant bleibt. Frage mich, woran das liegt. Verändere ich mich so schnell oder die anderen? Oder beides? Oder nichts von beidem?

- Auch sonst sehr gedankig, so im Gegensatz zu den letzten Wochen. Befinde mich derzeit in einem entscheidenden (Für wen? Weeß ick ooch nich.) Veränderungsprozess. Alles ist so – schwankend. Unsicher. Und ein bisschen wie auf einer Schiffsschaukel. Schafft man es hoch genug bis zum Überschlag oder wird man langsamer und fällt zurück?

Bücherdingens


Paul Auster, Joachim A. Frank
Stadt aus Glas. SZ-Bibliothek Band 6

Kontakt

frau_maus (at) gmx .net

Archiv

Mai 2010
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 6 
 8 
 9 
10
12
13
14
15
16
17
18
20
21
23
24
25
26
27
29
30
31
 
 
 
 
 
 
 

Counter

kostenloser Counter
Poker Blog

User Status

Du bist nicht angemeldet.

...loge (Dia und Mono)
70 Tage
Alltag
Anderes
Daily
Datenschutz
Die Bücher und ich
Die gute Hausfrau
Familienbande
Gedanken
Ich. Selbstdarstellung.
Merksätze
Nebenbei
Schnuffelkind
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren