Mittwoch, 3. März 2010

J. M. Coetzee - Warten auf die Barbaren

Nach „Schande“ habe ich mich nun an ein weiteres Werk Coetzees gewagt: „Warten auf die Barbaren“. (Der Autor ausgezeichnet mit dem Literatur-Nobelpreis 2003, im Übrigen.)

Es spielt an einem nicht näher beschriebenen Ort, an einem Ort im Irgendwo, wie er überall zu finden sein könnte. Die Regierung beschwört einen Krieg mit Unschuldigen herauf und ein Magistrat steht zwischen den Fronten. Soweit die unprätentiöse Kurzbeschreibung.

Aber dieses Buch ist mehr. Leise, manchmal laut, einfühlsam und brutal, in jedem Fall aber ohne erhobenen Zeigefinger und Moralapostelei stellt sich dem Leser Seite für Seite zwischen den Zeilen diese eine Frage: „Was hättest du getan?“.

Im Zwiespalt zwischen Bequemlichkeit und Nostalgie, Gerechtigkeitssinn und Märtyrertum. Verloren irgendwo zwischen dem Wunsch nach Heimat und Alltag und den eigenen Idealen.

Bist du ein Held, wenn du aufbegehrst und dich in den Weg stellst? Oder spielst du ihn nur? Wofür lohnt es sich zu kämpfen, was setzt du aufs Spiel? Wie lange kannst du wegschauen und wie viel Schmerz kannst du ertragen?
Was hättest du getan?

Dringende Leseempfehlung.

Bücherdingens


Paul Auster, Joachim A. Frank
Stadt aus Glas. SZ-Bibliothek Band 6

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frau_maus (at) gmx .net

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