Ich finde nicht, dass man eine sexuelle Minderheit aufgrund ihrer Neigung so diffamiert. Niemand sucht sich sowas aus, keiner wird freiwillig pädophil.
Stell’ Dir vor Du hast einen Sohn, oder vielleicht hast Du ja einen. Dieser merkt im Alter von 13 oder 14 Jahren, dass er pädophil ist, dass er Kinder mehr liebt als die anderen – und dass er ab diesem Zeitpunkt fast schlagartig zur geächtetsten Minderheit gehört. Er würde mit Dir vielleicht nie darüber reden können, weil Du diese Neigung so verurteilst. r bekommt Angststörungen und Depressionen, kann mit keinem darüber sprechen und fängt nach einiger Zeit an, sich selbst – aufgrund seiner Neigung – mit dem durch die Medien vermittelten Bild des Sexmonsters zu identifizieren. Das Selbstbild ist negativ, das Selbstvertrauen klein – die Angst vor Outing und Ächtung und die Angst tatsächlich so gefährlich zu sein (wiedersprechend mit eigenem Verhalten und Empfinden) sind dagegen recht groß.
Was haben wir dann erreicht? Nix!
Jeder Mensch hat eine sexuelle Orientierung und diese sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Ich finde auch, dass jeder Mensch ein Recht hat seine Sexualität in irgendeiner Form ausleben zu können - und ich meine hiermit NICHT das Recht Kinder zu missbrauchen. Ich meine damit wenigstens das Recht, sich selbst zu befriedigen. Wenn ich mir vorstelle, ein Leben lang vollständig ohne Sexualität auskommen zu müssen und dann noch dafür als krank angesehen werden würde - obwohl ich diese Sexualität in keiner Weise auslebe und auch nicht ausleben darf - es würde mich wohl wirklich krank machen.
"Pädosexuelle Praktiken durch Primärpädophile haben mit 1–5% den kleinsten Anteil an den Missbrauchsfällen von Kindern [..] Die überwiegende Zahl von Missbrauchsdelikten an Kindern wird jedoch durch Täter mit nichtexklusiver Sexualpräferenz verübt."
(Zitat aus dieser Zeitschrift) - Ich finde das wird viel zu wenig wahrgenommen. In dem man sich so sehr auf Pädophile konzentriert lenkt man von dem eigentlichen Problem ab. Viel mehr Missbrauchsfälle finden im familiären Umfeld statt - durch sog. Ersatzobjekttäter, die oft gewaltsam situativ auf das Kind zurückgreifen und dieses sexuell missbrauchen. Das aber hat nichts mit Pädophilie zu tun!
Es gibt Präventionsprojekte, wo sich Pädophile melden und in Therapie begeben können, wenn diese das Gefühl haben, sexuell übergriffig werden zu können. Wenn man aber diese Menschen immer nur als "krank" und "abartig" etc. beschimpft, dann werden die sich wohl kaum trauen aus sich heraus zu kommen und sich in Therapie zu begeben. Ich vermute, dass durch die Ächtung die Angst vor einem Outing immer größer wird. Und so werden wir kaum erfolgreich Prävention betreiben können.
Meine Gedanken dazu ;)
lg Kim
Kim (Gast) - 30. Mai, 15:47
Ich finde nicht, dass man eine sexuelle Minderheit aufgrund ihrer Neigung so diffamiert.
Sollte heißen:
Ich finde es nicht gut, dass man eine sexuelle Minderheit aufgrund ihrer Neigung so diffamiert.
Pädophilie ist nicht nur eine Neigung, sondern eine psychische Störung die behandelt werden muss. Natürliche ist nichts damit gewonnen, wenn sich diese Leute aus lauter Scham über ihre Veranlagung zurückziehen und nicht behandeln lassen.
Übrigens habe ich andere Zahlen als Kim vorliegen; nach meinen Zahlen werden 12-20% aller sexuellen Übergriffe auf Kinder von Pädophilen ausgeführt. Es ist auch nach meinen Zahlen nicht der überwiegende Teil, aber eine immerhin hohe Zahl, und die Wiederholungsgefahr liegt bei stolzen 50%!
Abschließend möchte ich noch bemerken, dass sich jeder Mensch, mit egal welcher psychischen Krankheit, vertrauensvoll an Psychologen, Ärzte oder auch Priester wenden kann. Diese unterliegen der Schweigepflicht und werden sicherlich helfen können. Ich für meine Teil kann nur sagen, dass ich solche Menschen nicht in meinem Freundeskreis haben kann und möchte.
Kim (Gast) - 30. Mai, 18:24
Dass man solche Leute in seinem Freundeskreis oder Bekanntenkreis hat, ist gar nicht mal so unwahrscheinlich. Wie definiert man denn Pädophilie? Wäre es nur die reine Erregbarkeit durch Kinder, dann hätten wir etwa 7,5 Millionen pädophile Männer in Deutschland (Berner 2002). Ich bin mir sicher, dass also jeder Menschen kennt, die durch Kinder erregbar sind. Pädophilie ist aber mehr als nur eine Erregbarkeit, es ist auch emotionales und soziales Interesse zu Kindern - neben der sexuellen Komponente. Also ganz so einfach ist das alles nicht ;).
Zum Anteil Pädophiler Täter habe ich folgendes finden können: 1% (Wolter, 1985), 5% (Lautmann, 1994), 2 - 10% (Kinsey-Report, Lautmann, Brongersma, Groth, (Anm.: zitiere ich ungerne, weil ich kaum nähere Angaben habe, nicht mal eine Jahreszahl)), 12% (Zonana & Abel 1999), 15% (Beier 1995, Bosinski 1997), 20% (Fiedler 2004)
Die 1 - 5%, die oben zitiert worden, sind also von Lautmann und Wolter - diese werden in wissenschaftlichen Arbeiten Heute häufig zitiert. Sicherlich kann man nicht wirklich sagen, wie hoch dieser Anteil wirklich ist, er ist abar auf jedem Fall geringer als ein Fünftel. Woher diese 22% kommen würde mich mal interessieren.
Bei der Sache mit den Psychologen muss ich wiedersprechen. Pädophile werden, wenn sie sagen, dass sie pädophil empfinden, von Psychologen oft abgelehnt. Oder es wird mindestens unterschwellig mitgeteilt, dass der Pädophile nicht erwünscht ist. Die Pädophilie selbst lässt sich übrigens nicht therapieren, aber ein Psychologe könnte dem Pädophilen helfen, für den Rest seines Lebens nicht straffällig (bzgl. auf sexuellem Missbrauch und auch Besitz etc. von kinderpornographischen Schriften) zu werden. Nur gibt es das Problem, dass nur ein äußerst geringer Teil der Psychologen dafür qualifiziert ist.
Ich finde bei der Prävention mangelt es noch viel zu sehr. Und wie ich oben schon beschrieben habe bringt uns Diffamierung da nicht weiter.
Also um die reine Erregbarkeit mache ich mir da keine großen Gedanken, schließlich kann man schon Erregung nachweisen wenn zwei Gummibärchen gewissen Praktiken darstellen. (!)
Außerdem geht es mir hier nicht um Zahlenklauberei, man kann wohl für (fast) jede Meinung passende Zahlen und Studien finden.
Meine Zahlen habe ich korrigiert, es sind tatsächlich 12 bis 20% (Wiki). Mea culpa!
Auch die Gedanken sind frei, man kann sie niemanden vorschreiben oder verbieten. Auch wenn für mich diese Gedanken widerwärtig sind, so ist alleine durch das Denken noch niemand geschädigt worden.
Inakzeptabel wird es für mich, wenn solche Leute spannen, sich Bilder real existierender Kinder zu diesem Zweck runterladen, Kinderpornografie betrachten oder sich gar tätlich an Kindern vergehen. Ich denke, dass diese Abfolge oft nicht selten ist, wenngleich sie auch nicht zwangsläufig so sein muss.
Prävention ist ein gutes Stichwort, hier sollte wirklich mehr getan werden. Auch wenn diese Krankheit nicht behandelt werden kann, so kann man in leichten Fällen vielleicht doch lernen, damit umzugehen. Wenn es tatsächlich zu Übergriffen gekommen ist, sollte der Gesetzgeber berücksichtigen dass es eben nicht heilbar ist und die Rückfallquote bis zu 50% beträgt. (Wiki)
Was ich mit Lobby meine sind alle Menschen die Pädophilie rechtfertigen, sie schönreden oder verteidigen. Das ist für mich nicht zu akzeptieren. Hier gibt es keine „schönen“ Gedanken, wie Anonymus oben schrieb!
Stell’ Dir vor Du hast einen Sohn, oder vielleicht hast Du ja einen. Dieser merkt im Alter von 13 oder 14 Jahren, dass er pädophil ist, dass er Kinder mehr liebt als die anderen – und dass er ab diesem Zeitpunkt fast schlagartig zur geächtetsten Minderheit gehört. Er würde mit Dir vielleicht nie darüber reden können, weil Du diese Neigung so verurteilst. r bekommt Angststörungen und Depressionen, kann mit keinem darüber sprechen und fängt nach einiger Zeit an, sich selbst – aufgrund seiner Neigung – mit dem durch die Medien vermittelten Bild des Sexmonsters zu identifizieren. Das Selbstbild ist negativ, das Selbstvertrauen klein – die Angst vor Outing und Ächtung und die Angst tatsächlich so gefährlich zu sein (wiedersprechend mit eigenem Verhalten und Empfinden) sind dagegen recht groß.
Was haben wir dann erreicht? Nix!
Jeder Mensch hat eine sexuelle Orientierung und diese sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Ich finde auch, dass jeder Mensch ein Recht hat seine Sexualität in irgendeiner Form ausleben zu können - und ich meine hiermit NICHT das Recht Kinder zu missbrauchen. Ich meine damit wenigstens das Recht, sich selbst zu befriedigen. Wenn ich mir vorstelle, ein Leben lang vollständig ohne Sexualität auskommen zu müssen und dann noch dafür als krank angesehen werden würde - obwohl ich diese Sexualität in keiner Weise auslebe und auch nicht ausleben darf - es würde mich wohl wirklich krank machen.
Ein guter Artikel, wo auch vieles über Pädophile und deren Art zu Denken und zu Handeln, beschrieben wird (ist aus der Zeitschrift NeuroTransmitter 5/2009 - also recht aktuell):
http://www.root.webdestination.de/kunden/01extern/bdn_redaktion_ssl_neu/upload/65_70-05.pdf
"Pädosexuelle Praktiken durch Primärpädophile haben mit 1–5% den kleinsten Anteil an den Missbrauchsfällen von Kindern [..] Die überwiegende Zahl von Missbrauchsdelikten an Kindern wird jedoch durch Täter mit nichtexklusiver Sexualpräferenz verübt."
(Zitat aus dieser Zeitschrift) - Ich finde das wird viel zu wenig wahrgenommen. In dem man sich so sehr auf Pädophile konzentriert lenkt man von dem eigentlichen Problem ab. Viel mehr Missbrauchsfälle finden im familiären Umfeld statt - durch sog. Ersatzobjekttäter, die oft gewaltsam situativ auf das Kind zurückgreifen und dieses sexuell missbrauchen. Das aber hat nichts mit Pädophilie zu tun!
Es gibt Präventionsprojekte, wo sich Pädophile melden und in Therapie begeben können, wenn diese das Gefühl haben, sexuell übergriffig werden zu können. Wenn man aber diese Menschen immer nur als "krank" und "abartig" etc. beschimpft, dann werden die sich wohl kaum trauen aus sich heraus zu kommen und sich in Therapie zu begeben. Ich vermute, dass durch die Ächtung die Angst vor einem Outing immer größer wird. Und so werden wir kaum erfolgreich Prävention betreiben können.
Meine Gedanken dazu ;)
lg Kim
Sollte heißen:
Ich finde es nicht gut, dass man eine sexuelle Minderheit aufgrund ihrer Neigung so diffamiert.
sorry ;)
Ein paar Worte zu Kim
Übrigens habe ich andere Zahlen als Kim vorliegen; nach meinen Zahlen werden 12-20% aller sexuellen Übergriffe auf Kinder von Pädophilen ausgeführt. Es ist auch nach meinen Zahlen nicht der überwiegende Teil, aber eine immerhin hohe Zahl, und die Wiederholungsgefahr liegt bei stolzen 50%!
Abschließend möchte ich noch bemerken, dass sich jeder Mensch, mit egal welcher psychischen Krankheit, vertrauensvoll an Psychologen, Ärzte oder auch Priester wenden kann. Diese unterliegen der Schweigepflicht und werden sicherlich helfen können. Ich für meine Teil kann nur sagen, dass ich solche Menschen nicht in meinem Freundeskreis haben kann und möchte.
Zum Anteil Pädophiler Täter habe ich folgendes finden können: 1% (Wolter, 1985), 5% (Lautmann, 1994), 2 - 10% (Kinsey-Report, Lautmann, Brongersma, Groth, (Anm.: zitiere ich ungerne, weil ich kaum nähere Angaben habe, nicht mal eine Jahreszahl)), 12% (Zonana & Abel 1999), 15% (Beier 1995, Bosinski 1997), 20% (Fiedler 2004)
Die 1 - 5%, die oben zitiert worden, sind also von Lautmann und Wolter - diese werden in wissenschaftlichen Arbeiten Heute häufig zitiert. Sicherlich kann man nicht wirklich sagen, wie hoch dieser Anteil wirklich ist, er ist abar auf jedem Fall geringer als ein Fünftel. Woher diese 22% kommen würde mich mal interessieren.
Bei der Sache mit den Psychologen muss ich wiedersprechen. Pädophile werden, wenn sie sagen, dass sie pädophil empfinden, von Psychologen oft abgelehnt. Oder es wird mindestens unterschwellig mitgeteilt, dass der Pädophile nicht erwünscht ist. Die Pädophilie selbst lässt sich übrigens nicht therapieren, aber ein Psychologe könnte dem Pädophilen helfen, für den Rest seines Lebens nicht straffällig (bzgl. auf sexuellem Missbrauch und auch Besitz etc. von kinderpornographischen Schriften) zu werden. Nur gibt es das Problem, dass nur ein äußerst geringer Teil der Psychologen dafür qualifiziert ist.
Ich finde bei der Prävention mangelt es noch viel zu sehr. Und wie ich oben schon beschrieben habe bringt uns Diffamierung da nicht weiter.
Außerdem geht es mir hier nicht um Zahlenklauberei, man kann wohl für (fast) jede Meinung passende Zahlen und Studien finden.
Meine Zahlen habe ich korrigiert, es sind tatsächlich 12 bis 20% (Wiki). Mea culpa!
Auch die Gedanken sind frei, man kann sie niemanden vorschreiben oder verbieten. Auch wenn für mich diese Gedanken widerwärtig sind, so ist alleine durch das Denken noch niemand geschädigt worden.
Inakzeptabel wird es für mich, wenn solche Leute spannen, sich Bilder real existierender Kinder zu diesem Zweck runterladen, Kinderpornografie betrachten oder sich gar tätlich an Kindern vergehen. Ich denke, dass diese Abfolge oft nicht selten ist, wenngleich sie auch nicht zwangsläufig so sein muss.
Prävention ist ein gutes Stichwort, hier sollte wirklich mehr getan werden. Auch wenn diese Krankheit nicht behandelt werden kann, so kann man in leichten Fällen vielleicht doch lernen, damit umzugehen. Wenn es tatsächlich zu Übergriffen gekommen ist, sollte der Gesetzgeber berücksichtigen dass es eben nicht heilbar ist und die Rückfallquote bis zu 50% beträgt. (Wiki)
Was ich mit Lobby meine sind alle Menschen die Pädophilie rechtfertigen, sie schönreden oder verteidigen. Das ist für mich nicht zu akzeptieren. Hier gibt es keine „schönen“ Gedanken, wie Anonymus oben schrieb!