Samstag, 11. Juli 2009

Besser als ich dachte

Wahrscheinlich geht das jeder Mutter so: Manchmal hat man Angst, nicht gut genug, nicht perfekt genug zu sein.
Hier bleibt manchmal Wäsche liegen, man kann bei weitem nicht immer vom Boden essen (wobei: Dreck reinigt den Magen, oder? *g*) und wenn ich abends mal keine Lust mehr habe, meiner Tochter eine Geschichte vorzulesen, weil sie mich den ganzen Tag grundlos angemeckert hat, und ihr das so auch sage, hab' ich direkt ein bißchen ein schlechtes Gewissen. Manchmal auch, weil ich meiner Meinung nach nicht immer genügend Zeit finde, mich intensiv mit ihr zu beschäftigen, sie zu fördern, was auch immer.
Ich gehe mit ihr nichtmals zum Kinderyoga, zum Frühenglisch oder besuche mongolische Kinderkochkurse.
Manchmal sitze ich auch einfach abends da und heule ein bißchen vor mich hin. Weil ich jegliche Verantwortung allein tragen muss, weil alles an mir hängen bleibt (an wem auch sonst? *g*), weil ich oft zu wenig Zeit für mich selbst finde, weil ich seit 3 Jahren und 4 Monaten keinen einzigen Abend weg war und mir das manchmal fehlt. Dann fühle ich mich manchmal wie ein Versager und frage mich "Wie schaffen das andere bloß?".

Wenn ich dann aber höre, dass Erzieherinnen, Pädagoginnen und vielen anderen Ach-was-bin-ich-so-tolerant-Müttern zu Hause "ab und zu mal die Hand ausrutscht" (mhhhpf!) ... dann find' ich mich plötzlich gar nicht mehr ganz so verkehrt... so als Mutter. :-)
Herr B. - 11. Jul, 13:00

Ich ziehe immer wieder meinen Hut vor Müttern wie Dir. Es ist ein enormes Pensum, das täglich bewältigt werden muss, und ich es ist wohl völlig normal, dass auch manchmal etwas auf der Strecke bleibt.
Aber eines ist mir aufgefallen: Gibt es niemanden, der mal für ein paar Stunden am Abend "Baby sitten" kann? Ich finde es unheimlich wichtig, die Verantwortung für eine kurze Zeit lang abzugeben und sich zumindest ansatzweise mal um sich selbst zu kümmern. Sonst verkümmerst Du nämlich selbst! Ich weiß, dass es zu Anfang Überwindung kostet und man eigentlich woanders keine Ruhe hat, aber auch das kann man "üben".

fraumaus (Gast) - 11. Jul, 16:00

Danke. :-)

Nein, auf der Strecke bleibe ich nicht.
Es kostet manchmal sehr viel Kraft, ist aber machbar.
Und es ist ja alles absehbar... zwei Monate noch, dann kommt sie in den KiGa und ich muss nicht mehr ausschließlich in meiner Freizeit arbeiten. Nicht mehr lange, und sie kann ab und zu über's WE zu ihrem Vater. Uuund nächsten Samstag wollen meine Eltern das Schnuffelkind zum ersten Mal für eine ganze Nacht nehmen. Mal schauen, ob und wie das klappt. ;o)
NoahJoel - 11. Jul, 22:02

Ja, lass sie wirklich mal bei deinen Eltern schlafen! Noah hat das erste Mal zu Maditas Geburt auswärts geschlafen, vorher hatte ich immer diese komischen Mütter-Gedanken "Ach, aber er brauuucht doch sein Bett und seinen Rhythmus und dies und das und jenes..."
ABER: Es hat super geklappt und seitdem fragt er ständig nach, wann er denn bitte mal wieder bei seiner Tante schlafen darf. Für Kinder ist das ein Abenteuer, für dich ist es wichtig auch mal ein Stückchen loszulassen! Nur mal kurz, für eine Nacht!

PS: Ansonsten geht's mir wie dir, nur dass ich ja die Verantwortung teilen darf, das ist wirklich eine Menge wert. Aber was den Dreck und so anbelangt...da ist (m)ein Mann nicht VOR- sondern NACHteilhaft!!

fraumaus - 11. Jul, 22:24

Na, ja - dass meine Eltern die Kleene bisher noch nicht über Nacht hatten, liegt ja nicht an mir, sondern an meinen Eltern, bzw. meiner Mutter. :-/ (Gefragt hatte ich schon oft, aber das artete praktisch jedes Mal in Drama aus. Momentan hat sie aber gerade ne gute Phase... sieht nicht allzu schlecht aus für nächste Woche. Bisher. ;o) )

Aber das mit dem Dreck glaub' ich gern... ;o)
NoahJoel - 12. Jul, 13:07

Achso..ok. Meine Mutter ist auuuuuuch so!! Da hat Noah auch noch nie geschlafen und langsam frag' ich auch nicht mehr *augenverdreh*
Und beim Papa kann sie nicht mal schlafen? Dieser einzige Papa-Wochenend-Vorteil von Alleinerziehenden muss doch schließlich auch ausgenutzt werden :D

fraumaus - 12. Jul, 15:45

Das wollen wir langsam mal angehen. Problem bei ihm ist, dass er zu Hause keinen Platz für sie hat und ne absolut nicht kindersichere Wohnungsausstattung. Außerdem trau' ich das jedem eher zu als ihm allein. *auch Augenverdreh*
Er würde sie wahrscheinlich mit zu seinen Eltern nehmen, und das sind dann auch gleich wieder fast 300km. ;-((
Na, ja - mal schauen, muss mal fragen, ob seine Freundin evtl. ne kindergeeignetere Wohnung hat... :-)

Bücherdingens


Paul Auster, Joachim A. Frank
Stadt aus Glas. SZ-Bibliothek Band 6

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