Samstag, 5. Dezember 2009

Kurz vor Weihnachten

... ist, so emotional gesehen, ja nie eine besonders gute Zeit. Entweder geschieht da enorm viel Scheisselkram (besonders gesundheitstechnisch gesehen, so in der Zeitrechnung n.S. - nach Schnuffelkindes Geburt) oder aber, ich fühle enorm viel Scheisselkram.
Das ist jedes Jahr so. Letztes Jahr ging's gefühlsmäßig besonders daneben (Leser meines alten Blogs erinnern sich vielleicht), dieses Jahr scheint irgendwie auch nicht besser zu werden. (gefühlsmäßig ist aber schon das halbe Jahr Vorweihnachtszeit - örks)
Ich will Sommersonnenschein. Dieses Glühweinwetter eignet sich wirklich nur, wenn man mit netten Menschen auf dem Weihnachtsmarkt rumstehen und Glühwein en masse trinken kann. Für alles andere ist das doch unbrauchbar. Tz.

Und manchmal hab' ich Angst vor mir selbst. Angst, dass ich wirklich irgendwann wieder vollständig ich sein könnte. Nicht nur innen drin, sondern auch nach außen. Dass ich Fehler mache. Dinge, die nicht in die heile Welt passen.
Aber ich bin so ein furchtbar intensiver Gefühlsmensch und manchmal könnte ich kotzen - aber ich _bin_ nun mal so und ich kann's nicht abstellen, fürchte ich.
Also ich _kann_ schon - aber dann wäre ich so ein bißchen emotional tot. Und davor hab' ich am allermeisten Angst.
Hat das jetzt einer verstanden?
Zu wenig konstant, zu wenig klar, zu wenig geradlinig (den Schnuffelkindbereich will ich da aber ausklammern - das ist was ganz anderes, da fällt mir das nicht schwer). Und zu sehr schwankend zwischen dem, was ich will, und dem, was gut wäre, richtig wäre, optimal wäre, sinnvoll, perfekt.
Auweia.
Manchmal - hab' ich wirklich Angst. Vor mir und dem Zeitpunkt, an dem dieses innere Ich (Über-Ich, Es? *g*) Konsequenzen sehen will. Auch ein bisschen vor vorschnellen Reaktionen... vor zu viel Impulsivität, die ich anschließend bereuen würde. Vernunft so, Gefühl so. Und das ständig. Aber nur noch ein paar Monate, dann ist wieder Frühling... durchhalten. Durchhalten, nicht denken.

(btw. - nicht, dass das im Frühling anders wäre - da ist man nur mehr draußen und hat umständehalber weniger Zeit zum Denken... )
Leserin (Gast) - 6. Dez, 14:14

Ich bin ein ebenso ein intensiver emotionaler Mensch wie du. Von daher kommt mir das alles, was du schreibst, bekannt vor und ich kann das sehr gut nachvollziehen.

Du schreibst, dass du manchmal Angst vor dir selber hast, dass du irgendwann einmal wieder vollständig nur du sein kannst. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass du deine innersten Gefühle unterdrückst und nur funktionierst für ANDERE.

Das habe ich auch versucht über viele Jahre. Jedoch hat sich mein Innerstes (meine Gefühle) nicht unterdrücken lassen, denn es gehört unweigerlich zu mir dazu. Es macht mich als den Menschen aus, der ich bin - einzigartig eben. Auch du solltest dich so annehmen, wie du bist. Alles andere wäre ein Kampf gegen dich selber.

Wer von seinem Wesen her in den verschiedensten Facetten von Emotionalitäten lebt, der sollte sie auch leben und zwar ohne Angst.

Eine Verlorene Liebe, eine unglückliche Liebe, eine nicht erwiderte Liebe zu bestimmten Menschen gehört auch mit dazu und folglich auch die Trauer, die Hoffnung, die Sehnsucht , die Freude und am wichtigsten die Liebe.

Glücklich ist der Mensch,
der dem Glück nicht hinterher rennt wie einem Falter,
sondern dankbar ist für alles,
was ihm gegeben wird.
(Paul Bosmans)

Ich weiß, das ist unglaublich schwer, aber der Versuch sich an diesen Worten zu orientieren, lohnt sich auf Dauer.

Liebe Grüße
von der Leserin

fraumaus - 6. Dez, 14:59

Danke für deine Worte. :-)

Und ganz sicher hast du Recht mit dem, was du schreibst. Ich hoffe, das irgendwann so leben zu können. Das Wie begegnet mir hoffentlich auch unterwegs irgendwo. ;-)
Herr B. - 6. Dez, 15:11

Liebe Frau Maus,

ich persönlich finde es viel schlimmer, wenn ich nicht ich selbst sein kann, weil ich fremd bestimmt werde. Das ging mir einige Jahre lang so, und am Schluss hab ich mich selbst kaum noch erkannt. Es bringt nichts, sich für andere, für sein Umfeld zu verstellen. Wenn das eigene Ich leidet, fehlt etwas, kann man schwerlich glücklich sein. Und ich wüsste - aus der Ferne - auch nicht, was es da zu verstecken gäbe ... Glaub an Dich!

Leserin (Gast) - 6. Dez, 17:09

Versuche einfach ein wenig optimistischer zu denken. Du lebst, hast ein Kind, dass du liebst, hast ein Heim, dass du dir mit den Mitteln, die dir zur Verfügung stehen, so gemütlich herrichten kannst, wie du willst, und eine Arbeitstelle. Ganz viele Menschen haben das nicht.

Das Leben besteht leider nicht nur aus Glück und Zufriedenheit. Es ist kein "Wunschkonzert".

Ich selber habe Höhen und Tiefen kennen gelernt und bin dankbar dafür; denn sonst hätte ich gar nicht intensiv wahrnehmen können, was wirklich wichtig im Leben ist.

Von daher versuche den morgigen Montag mal nicht mehr nur bäh zu empfinden;-)

Bücherdingens


Paul Auster, Joachim A. Frank
Stadt aus Glas. SZ-Bibliothek Band 6

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frau_maus (at) gmx .net

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