Gedanken
Das ist ja irgendwie grüne, schleimige (kennt noch einer Slime? *g*) Gedankenmasse, die sich zwischen meine Hirnwindungen ergossen hat und dort so vor sich hin wabert.
Es ist ja sowieso dämlich: Ich vergesse so ziemlich alles, nur das nicht, was ich vergessen _will_.
"... Is anybody here to entertain me
Anyone to take me by the hand..."
(Slut - Better Living)
Dann mal eben einfach die Notbremse ziehen. Das liest sich auch so schön unkompliziert. Das sagt sich auch so wunderschön dahin.
Natürlich funktioniert das sicher auch bei einem nächsten Mal nicht.
Aber vielleicht, möglicherweise, so ganz eventuell... ist das auch gut so.
Ich will nicht so werden, wie so viele. Ich will nicht aus Angst, verletzt zu werden, Mauern bauen und Wassergräben buddeln und Schießscharten hochziehen.
Ich will ich bleiben. Ich will vertrauen können und fühlen können und wirklich empfinden und all so Zeugs, was furchtbar pathetisch klingt, aber doch Sinn macht. Für mich.
Und wenn ich mir auch jedes Mal ein paar Beulen hole. Oder Schrammen. Oder auch tiefere Schnittwunden, so wie dieses Mal. Dann ist das eben so.
Ich vergrabe mich im Winter ja schließlich auch nicht unter der Bettdecke aus Angst, mir ne Erkältung zu holen.
fraumaus - 28. Mai, 19:41
Ich wäre ja nicht ich, wenn ich nicht fast jeder noch so dämlichen Situation was Positives abgewinnen könnte.
Wenn's mich schon belastet, möchte ich doch wenigstens, dass es nicht umsonst war.
Immerhin weiß ich jetzt, dass ich's mit Abschieden nicht so hab', wenn die so negativ vonstatten gehen.
Dass mich das wieder in die Vergangenheit katapultiert und die Erinnerungen an schwierige, vergangene Situationen wieder aufwärmt. Beim nächsten Mal dann eben rechtzeitig die Notbremse ziehen und so was nicht mehr so nah kommen lassen.
Das ist ja schon mal was, womit man arbeiten kann. :-)
fraumaus - 28. Mai, 11:08
Manchmal ändert sich innerhalb weniger Wochen das ganze Leben. Bei mir war das zu dem Zeitpunkt, als ich meine Tochter bekam und mich von ihrem Vater trennte.
Mein Leben war auf einen Schlag so anders. Ich war allein und hatte plötzlich ein Baby, das meine ganze Aufmerksamkeit brauchte. Und ich hatte für nichts anderes mehr Zeit oder Nerven. Von Lust wollen wir mal gar nicht erst reden... ich war dauermüde und vor lauter Müdigkeit wie in Watte gepackt. Und ich habe dann irgendwie das Leben einer anderen Person weitergelebt. Alles war anders. Dann lernte ich meinen Freund kennen, der mit meinem vorschnuffelkindlichen Leben ja auch nichts zu tun hatte.
Mit etwa zweieinhalb Jahren ist ein gesundes Kind dann aber auch groß genug, um auch einer alleinerziehenden und allein betreuenden Mutter genügend Freiräume zu lassen, um sich wieder mehr sich selbst zu widmen.
Und ich versuche jetzt also seit etwa einem halben Jahr, mein altes Leben und mein altes Ich mit dem neuen Leben und dem neuen Ich zu verbinden.
Ab und zu krieg' ich eine Watschn von meinem alten Leben. (dort, bei allen anderen, ist die Zeit eben nicht drei Jahre stehen geblieben...)
Aber das geht auch vorbei. Ich krieg' das hin - diesen Brückenbau. Auch, wenn's an einigen Stellen ganz schön heftig weh tut. Dann muss ich eben drum herum bauen. ;o) (btw... und nein, ein zweites Kind steht nicht zur Debatte... *löl*)
Tschakkah. :-)
(Btw. hört sich das jetzt alles positiver an, als es mir momentan geht... aber die Grundaussage ist schon richtig. Nur wo ist dieser blöde Schokopudding?)
fraumaus - 24. Mai, 21:06
Manchmal versteht man ja, dass es Menschen gibt, die sich in Baumarktambiente auf abgeranzten Matratzen zum Kuscheln treffen. Nur zum Kuscheln - wohlbemerkt. ;o)
So ein Leben ohne körperliche Nähe, ohne Zärtlichkeiten, Umarmungen, all so was... das muss leer sein. Traurig. Kein Wunder, dass viele den Zugang zu ihren Emotionen zu verlieren scheinen. Man wird so furchtbar ... kalt? Verbittert? Gefühllos? Zynisch? Glaube ich.
Kuscheln klingt so... langweilig. Aber es ist immer wieder erstaunlich, wie entspannt man danach ist. Psychisch, physisch. Bei Kindern lässt sich das auch toll beobachten. Wenn die aufgedreht sind, komisch sind... und man ihnen dann über Gesicht und Haare streichelt. Und sie plötzlich so ruhig werden... so entspannt und zufrieden. Schön. :-)
(umgekehrt merkt man Kindern auch sofort an, wenn die zu Hause kaum geknuddelt werden... :-( )
fraumaus - 22. Mai, 16:22
Oder: Warum mit mir befreundet sein gar nicht ganz so doof ist.
- Ich bin alleinerziehend. Seit der Geburt meiner Tochter. Und ich möchte, nicht ganz ohne Stolz, verkünden, dass dieses, mein Kind wirklich klasse ist. Sie hat ihren eigenen Kopf, zieht aber bei allen wirklich wichtigen Dingen absolut prima mit, ist pfiffig, spricht ganz wundervoll, ist mitfühlend... ganz einfach wunderbar. MEIN Kind! Hach!
- Ich habe seit drei Jahren keine einzige Nacht ausgeschlafen und bin trotzdem fit - so ziemlich. *g*
- Ich kann kochen
- Ich kann Konversation. Über Politik, Wirtschaft, Psychologie, Literatur, Gott und die Welt und das Leben... t.b.c...
- Ich hab beim Studentenpisa bei SpOn jeweils 30 oder mehr Fragen von 36 richtig beantwortet. Ohne Studium. *g*
- Ich kann HTML, Excel (überhaupt Office), Photoshop, QuarkXPress, PageMaker etc. Und ich kann PCs formatieren ohne meinen Papa anzurufen. *löl*
- Ich lasse den männlichen Part der Beziehung trotzdem nur im Notfall mal beim Putzen helfen.
- Ich bin verständnisvoll, kann gut zuhören und trotzdem manchmal ziemlich zickig sein.
- Ich habe eine eigene Meinung. Und kann die sogar belegen.
- Ich hab' ein recht gutes Grundverständnis für Mathe und Physik.
- Ich fange nicht nach 'nem halben Glas Wein an zu kichern und dumme Dinge zu erzählen. Ich werde höchstens emotional oder anschmiegsam. Oder beides.
- Ich kann Steuererklärungen und Umsatzsteuervoranmeldungen.
- Familie und Freunde gehen über alles. Ich würde für sie töten, wenn's sein müsste. Ohne mit der Wimper zu zucken.
- Ich kann, wenn ich will, ziemlich sehr... ach so, nee, das gehört hier jetzt nicht her. ;o))
- Ich bin für die traditionelle Rollenverteilung und wechsele Windeln lieber selbst. (und bin trotzdem froh, dass meine Tochter schon seit einer ganzen Weile keine mehr braucht *g*)
- Ich gebe weder mich noch meine Gedanken auf, nur weil ich ein Kind habe.
- Muttersein ist trotzdem die absolut schönste Aufgabe auf dieser Welt.
- Ich kann Bierflaschen mit dem Feuerzeug aufmachen. *muharr*
- Ich kann streichen, tapezieren und Möbel aufbauen.
- Und das allerbeste: Ich bin überhaupt gar kein bißchen eingebildet. *löl*
Und wenn mich
der Arsch jemand nicht so mag, wie ich bin - dann hatter halt Pech gehabt. SO!
Und: Lesen Sie übermorgen an dieser Stelle:
Was ich alles NICHT kann. ;-P
fraumaus - 19. Mai, 23:02
Möglicherweise war es ganz und gar albern von mir anzunehmen, dass eine Freundschaft auch nur den Hauch einer Chance hatte. Oder gehabt hätte. Oder so.
Vielleicht geht einfach die Geben-Nehmen-Rechnung nicht auf in diesem Fall. Ganz objektiv betrachtet - was kann ich jemandem wie ihm schon geben? Wovon hätte er profitieren sollen? Irgendwie spielt so was ja doch eine Rolle.
Dieses bißchen Gemochtwerden, Halt, Dasein... so Dinge, die so ein Freundschaft-Ding eben ausmachen - was soll er damit, wenn's von mir kommt? Wenn ihm das sowieso ständig angeboten wird. Warum sollte er das Angebot ausgerechnet von mir annehmen? Hat er schon Recht, irgendwie. Was sollte gerade mich von all den anderen unterscheiden?
Es mag sicherlich Bereiche des Lebens geben, in denen ich viel zu geben hätte. In denen ich vielleicht mehr auf der Haben-Seite hab' als er. Aber das dürften Bereiche sein, die in seiner Welt nicht viel zählen und von denen er nichts wissen will bzw. von denen er sich bewusst abschottet.
Alles, was mich an dieser Ansicht immer hat zweifeln lassen, waren seine Worte vom Ende des letzten Jahres. So was wie - sinngemäß - "Ich weiß nicht, ob ich das kann und ob ich das will". Irgendwas mit "Es hat weh getan damals".
Und diese paar Sätze waren mein einziger Anhaltspunkt auf der +-Liste. Alles, was es mich hat immer wieder versuchen lassen. Ganz schön dürftig, oder? Ganz schön albern von mir, hum?
Und ob ich mir dann demnächst am Telefon wirklich noch mal anhören will, warum er nun auf gar keinen Fall wirklich mit mir befreundet sein kann/will - will ich mir das jetzt wirklich geben? ich wollte ja unbedingt - ich wollte's ja unbedingt persönlich hören um das in meinem Kopf geregelt zu bekommen. Andererseits - macht's so viel Sinn, sich Dinge anzuhören, von denen man weiß, dass sie sowieso nur weh tun?
Oh Mahaaaaaann...
Ich gestehe: Ich hab' Angst.
Na, ja. Whatever.
fraumaus - 18. Mai, 20:39
... oder so. ;-P
Ich grübele heute schon den ganzen Tag über einer Fragestellung. Kann ich das - so 'ne ganz lockere Freundschaft - obwohl ich mir irgendwie mehr emotionale Nähe wünschen würde? Kann ich es aushalten, nicht das zu bekommen, was ich gern hätte, um ihn wenigstens ein bißchen in meinem Leben zu haben? Wieviel bedeutet mir dieser Mensch? (die Frage, ob er es wert ist, erübrigt sich - ich weiß, dass er es ist - auch wenn sein Verhalten oftmals doch recht fragwürdig ist)
Oder sollte ich all das vergessen und einfach einen Schlussstrich unter meine Vergangenheit ziehen?
Was wäre denn erstrebenswerter?
Möglichkeit A: Irgendwie nie ganz abschließen zu können und das so lange mit mir rumschleppen, bis es sich von selbst erledigt hat. Oder eben auch nicht.
B: Den Kontakt einfach komplett beenden, mich selbst und mein Wohlergehen wichtiger nehmen. Das wäre auch mal ein Schritt in die insgesamt von allen gewollte Richtung. "Entscheide dich doch mal für dich, Mensch!"
Aber - nur ans eigene Wohlergehen denken - tun das nicht schon genügend andere?
Wäre es nicht eher ein Zeichen von "Du bist mir wirklich wichtig und ich akzeptiere deine Entscheidung und kann damit leben", wenn ich mich und meine Bedürfnisse mal nicht so wichtig nähme?
Jaja, ich kann die Aufschreie schon hören... (gell? *fg*) ... aber ... ach, ick weeß ooch nisch.
Und wahrscheinlich ist das auch schon wieder völlig verkehrt gedacht. Weil ja von Möglichkeit A nur ich profitiere - indem ich ihn wenigstens ein bißchen in meinem Leben habe. Ihn interessiert's ja, soweit ich weiß, sowieso nicht, ob wir nun Kontakt haben oder nicht. Das will ich wohl einfach nur nicht wahr haben. Öhöööööörks!
Ich geh' dann mal ne Runde heulen.
Gute Nacht.
fraumaus - 12. Mai, 22:29
... Fremdschämen / Femdscham - woher kommt das eigentlich?
Ich hab' mal gegoogelt, aber bis auf
ein Interview mit einem Psychotherapeuten (auf einer nicht sehr seriös wirkenden Seite) nicht viel Verwertbares dazu gefunden.
Ich dachte bisher, jeder hätte das. Aber mal genauer darüber nachgedacht - die Mehrheit der Menschen lacht über solche Situationen.
Setzt jetzt also Fremdscham voraus, dass man auch so ein recht hohes Schamempfinden hat, wie es der Herr Dr. Dr. Mück von der eben verlinkten Seite im Interview so schön beschreibt?
Und:
Kennt ihr das auch? Kennt doch _jeder_, oder doch nicht?
fraumaus - 12. Mai, 12:38
So nach getaner Arbeit kommen sie dann doch noch, die Gedanken. Aber ne Stunde am Tag - das lässt sich dann schon aushalten. :-)
Bleibt nur die Frage, inwiefern man Aktionen provoziert, indem man selbst gar nicht reagiert. Oder sagt, man hätte ja vielleicht angerufen, wenn...
Huch. Jetzt isses doch schon wieder so spät. Ich geh' jetzt schlafen.
Nacht, ihr Nasen. ;o)
fraumaus - 11. Mai, 23:39